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Ökologische Siedlung Geroldsäcker

Dorfplatz_176137 Karlsruhe: 40 WE, Planung: P.I.A. Löffler & Schneider, ausdifferenziertes städtebauliches Konzept, Arbeitshaus, Gemeinschaftshaus, Food-Coop, Festplatz, autofreier Siedlungsbereich, Spielplatz, 1.250 Euro/m² Solararchitektur, Bezug: 1993

Straße Dessauer Straße
Gebäudeart(en) Reihenhaus, Neubau, Eigentumshäuser und -wohnungen
Lage (Projekt) Wohnsiedlung in Stadt
Größe (WE) 40
Fertigstellung 1993
Städtebau nördlicher Abschluss der Siedlung Geroldsäcker;
5 südorientierte Reihenhauszeilen (davon in einer Zeile Gemeinschaftshaus, Tiefgarage, einige Rei­henhauselemente), und 1 westorientiertes Lauben­ganghaus, zum Innenraum konkav gebogen (bildet einen linsenförmigen Platz)
städtischer Charakter mit geringem Flächenver­brauch (kleine Gärten, trotzdem Privatsphäre gesichert)
Architektur gerade Reihenhauszeilen,
nach Norden 2-geschossig, nach Süden (Gartenseite) 3-geschossig,
flache, nach Norden abfallende, gestaffelte Pultdächer (Ziegeldach)
Laubenganghaus mit aufgeständertem Laubengang im 1./2. Geschoss und aussen liegender Frei-Treppe
die nördliche Reihenhauszeile wird durch die Gärten erschlossen (Hinweis: sonst unüblich bei Reihenhäu­sern, da im Hausgrundriss dann Flur das Wohnzim­mer im EG verschmälert)
Gemeinschaftshaus mit durchgehender, schräger Glasfassade, ähnlich einer Orangerie

Ökologie
Ab/Wasser Brauchwassernutzung, Grauwassernutzung, Komposttoilette (optional)
Energie aktive und passive Nutzung der Sonnenenergie, Speichermassen für Wärme, Gas-Brennwertheizungsanlage in Kombination mit Solaranlage, Wandheizung
Baubiologie Verwendung wohngesunder und ökologisch unbedenklicher Baustoffe
Verkehr Tiefgarage (leicht abgesenkt) unter der südlichen Zeile “Gemeinschaftshaus”; in der Siedlung nur Wohnwege, nicht befahrbar für Kfz
Freiraum Vorgarten zum Teil kleine Vorgärten bei den Reihenhäusern, gemeinsamer Grünstreifen vor dem Laubengang­haus
Garten private, kleine Stadtgärten, 2 m hohe Mauer zum Erschließungsweg (Sichtschutz von aussen), Terrasse ca. 80 cm hochgelegt (d.h. Mauer von hier kein Sichthindernis)
Laubenganghaus: Gärten für Erdgeschoß-Wohnun­gen, im 2./3. Geschoss Terrassen
Platz anger-ähnlicher Freiraum zwischen den Reihen­häusern und dem Laubenganghaus
Kinderspielplatz kleiner Kleinkinderspielplatz hinter der Siedlung, nordwestliche Ecke, zugänglich durch Überbauung im Laubenganghaus
Klima kontrollierte Be- und Entlüftung
Soziokulturelles Zonierung der Privatgärten; ausgestaltete Übergänge von Privaten, halböffentlichen und öffentlichen Siedlungsbereichen. Gemeinschaftshaus, stellplatzfreie Wohnhof, Dorfplatz, gemischte Bauformen (Reihenhäuser und Geschosswohnungsbau), Mischung von Wohnen und Arbeiten.
Anmerkungen “Mit dem Ziel, ökologi­sche Siedlungsprojekte zu verwirklichen, wird 1989 der ‘Initiativkreis Ökologi­sches Bauen e.V.’ mit Unterstützung des Lehrstuhls für Wohnungsbau und Entwerfen sowie der Forschungs­stelle für ökologisches Bauen an der Universität Karlsruhe gegründet. Bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück stößt man auf ein im Bebau­ungs­plan für ökologisches Bauen reserviertes, im städtischen Besitz befindliches Grundstück. Die Stadt Karlsruhe akzeptiert das Realisierungskonzept und gibt an drei konkurrierende Architekturbüros den Auftrag für eine städtische Vorplanung. …. 1991 konstituiert sich die 40köpfige Baugemeinschaft in rechtsverbindlicher Form und gründet eine ‘Gesell­schaft für ökologisches Bauen’. ….. Zur Errichtung von Gemeinschaftsanlagen und zur Regelung der gemein­schaftlichen Belange nach der Fertigstellung schließen sich 1992 die Bauherren zur ‘Gesellschaft für ökologisches Wohnen’ zusammen. ….” (# 34, S. 56)
Preise
Die Siedlung wurde mit Preisen mehrerer Architekturwettbewerbe ausgezeichnet
Ansprechpartner Architektur: PIA Löffler & Schneider, Karlsruhe
https://loeffler-schmeling-architekten.de/1993/01/01/oekologische-siedlung-geroldsaecker/
Gartenarchitekt: Hubert Haller
Quellen

Studienarbeit Marina Dorzweiler, Uni Karlsruhe 2005, (300 kB)

Dörte Fuchs/Jutta Orth (2000): Bauen in der Gruppe. Kostengünstig, innovativ, ökologisch. München, S.85-91

Umwelt Beratung Aktuell / Informationsheft für Umwelt- und Abfallberater/innen NR. 89, Heft 9/1995 S. 7

Hennicke, P., Jochem, E. & Prose, F. / Projekt Klimaschutz, Institut für Psychologie, Christian-Albrechts-Universität, Kiel (1997): Interdisziplinäre Analyse der Umsetzungschancen einer Energiespar- und Klimaschutzpolitik. Mobilisierungs- und Umsetzungskonzepte für verstärkte kommunale Energiespar- und Klimaschutzaktivitäten. Forschungsbericht, Karlsruhe, Kiel, Wuppertal

Links Beschreibung eines Bewohners zum Leben in der Ökosiedlung www.fuchs-ka.de/sied1.html

Japanische Beschreibung

 



Zuletzt aktualisiert: 10. November 2021

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