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Realisierungswettbewerb “Das Gesunde Haus” der Stadt Hamm

59075 Hamm: Der Realisierungswettbewerb für “Das Gesunde Haus” in der Stadt Hamm wurde von einer nordrhein-westfälisch-dänischen Architektengemeinschaft gewonnen. Für die Umsetzung des Siegerentwurfs stellte die Stadt Hamm ein ca. 9.500 m² großes Grundstück an der Hohenhöveler Straße in Bockum-Hövel bereit.

Nach rund 17-monatiger Bauzeit meldete der Bauherr und Investor, die “Hammer gemeinnützige Baugesellschaft” im Dezember 1996 die Baufertigstellung. “Das gesunde Haus” Hamm liegt zwischen einer kleinteiligen Zechensiedlung und einem verdichteten Neubaugebiet der 70er Jahre in großmaßstäblicher Bauweise und umfasst 56 Sozialwohnungen, die auf vier 2-4-geschossige Hauszeilen aufgeteilt sind. Herausragendes architektonisches Element ist eine sogenannte lineare Energiemauer, ein zweigeschossiger Baukörper der als multifunktionale Mauer einen Lärmschutz für die Wohnungen und die innerhalb der Wohnanlage gelegenen Freiflächen bildet und zudem der Unterbringung von Kellerersatzräumen, Fahrradabstellräumen und der Haustechnik dient.

In Anlehnung an die ehemalige Nutzung des Baugrundstücks als Bergarbeitersiedlung wird die neue Siedlung von größeren Garten- und Grünflächen sowie Fußwegen durchzogen. Die Freiraumflächen im Inneren der Wohnanlage mit Mietergärten, Kinderspielplatz, Fußwegen und einer Streuobstwiese sind von jeglichem Autoverkehr freigehalten. Die Nord-Süd-Orientierung der Baukörper ermöglicht eine optimale passive Nutzung der Sonnenenergie. Alle Gebäude sind im Niedrigenergiestandard errichtet worden. Statt einer zentralen Heizanlage wurde für jede der vier Hauszeilen dezentral ein Gas-Brennwertkessel für Heizung und Warmwasserbereitung vorgesehen. Das überschüssige Regenwasser aus den extensiv begrünten Dächern wird zur Versickerung auf dem eigenen Grundstück über Rohrleitungen in zwei wechselfeuchte Mulden geführt. Die Errichtung aller 56 Wohnungen wurden im Rahmen der Wohnungsbauförderung (1. und 2. Förderweg) mit öffentlichen Mitteln unterstützt. Entsprechend den unterschiedlichen Anforderungen der zukünftigen Bewohner ist mit der Anlage nutzungsneutraler Sozialwohnungen, Altenwohnungen, behindertengerechter und barrierefreier Wohnungen im Erdgeschoss und Mietereinfamilienhäuser für kinderreiche Familien eine breite soziale Mischung umgesetzt worden. Im südlichsten Gebäudekubus bietet die Einrichtung eines Gemeinschaftsraumes die Möglichkeit der Begegnung und den Aufbau von sozialen Kontakten.

Quelle: Broschüre „Ökologische Stadt der Zukunft – Abschlussbericht 2003 zum Modellprojekt der Landesregierung“



Zuletzt aktualisiert: 5. Mai 2020

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